New Working – Love it or leave it

PLU Story

Das Umstellen auf agiles Arbeiten ist kein Kinderspiel. Es braucht den Willen, bisherige Strukturen neu zu denken. Das erfordert viel Mut, aber es lohnt sich.

Manchmal haben Krisen auch gute Seiten. Ein Beispiel ist die Akzeptanz von Homeoffice während und nach der Covid-Pandemie. „Nie zuvor hat irgendein Ereignis in so kurzer Zeit derart umfassend das Arbeitsleben umgekrempelt“, sagt Mathias Dolls, einer der Autoren der Ifo-Studie zum Thema Arbeiten von zu Hause.

Homeoffice ist das Sprungbrett für agiles arbeiten

Hinter dem Begriff Homeoffice steht aber nicht nur das Arbeiten vom heimischen Küchentisch aus, sondern die Berufsausübung in „all over the world“. Das ermöglicht eine transportable „Hardware“. Die Software (und damit meine ich an dieser Stelle nicht die Programme auf den Rechnern), haben wir in unseren Köpfen. Also ist es doch egal, wo unser Rechner steht. Was nicht egal ist, ist die Disziplin, der Wille, die Möglichkeit und die Akzeptanz von überall und flexibel zu arbeiten.

Agil leitet sich von dem lateinischen Wort "Agiles" ab und wird heute mit beweglich oder rührig übersetzt. Übertragen auf die Arbeitssituation umfasst das nicht nur das Arbeiten von überall aus, sondern geht nur mit Einsicht und der Führungskräfte und deren Wille, die Strukturen eines Betriebes danach auszurichten. Zu den Voraussetzungen gehört aber auch die Zustimmung der Mitarbeiter in einer flexiblen Arbeitswelt tätig zu sein und sich den gemeinsam vereinbarten Leitlinien des Unternehmens verpflichtet zu fühlen.

Das ist für erfahrene, langjährig tätige Arbeitskräfte nicht banal. Seit ihrem Einstieg ins Berufsleben kannten sie nur das Arbeiten vom Firmensitz aus, gesteuert von ihrem Vorgesetzten. Die Covid-Krise war für sie Testfeld und Training zugleich. Denn plötzlich war das Arbeiten außerhalb der Firmengebäude das „new normal“.

Die Kommunikation musste neu gedacht werden, das Handeln auch. Doch am Ende hat es funktioniert. Es stürzten keine Umsätze ab, die große Pleitewelle der Unternehmen blieb aus und jeder konnte danach für sich entscheiden, wo er lieber und zu welchem Zeitpunkt er arbeitet.

Damit sind wir bei einer Säule des agilen Arbeitens: das Arbeiten von dem Ort aus, den der Mitarbeiter bevorzugt. Das zieht obendrein ein Neudenken von bislang starren Arbeitszeiten nach sich. Agil bedeutet nicht nur die Selbstbestimmung der Beschäftigten von wo, sondern dort, wo es möglich ist, auch das Wann. Junge Talente fordern dies schon lange.

Das wurde und wird zunehmend deutlich. Wenn ein Unternehmen im Wettbewerb von kompetenten Kräften glänzen will, stellten die Verantwortlichen die bislang starre Arbeitswelt auf den Prüfstand, sagt Heidi Schindler, Beraterin bei Ernst & Young (EY) Firmen. Bosch ermöglichet es bereits, genau wie Merck, Continental, SAP oder Adidas. Wenngleich auch nur für eine begrenzte Anzahl an Tagen.

Love it or leave it

Eine weitere Säule ist die Courage der Firmenlenker, die Organisationsstrukturen zu entstauben. Agiles Arbeiten setzt voraus, dass nicht mehr Abteilungshierarchien den Ablauf vorgeben, sondern stattdessen agile und interdisziplinäre Teams die Prozesse dirigieren und eigenständig verantworten – unter der Vorgabe „Love it of leave it.“ Das bedeutet im Vorherein die Entscheidung, was kann weg, was bleibt im bisherigen Organigramm.

Die Vorarbeit für all das ist die von allen Beteiligten offen geführte Diskussion über Werte und Leitbilder, die alle mittragen und auf die sich alle freiwillig verpflichten. Wer das nicht kann, muss gehen.

Die schöne neue Arbeitswelt zu schaffen, ist der Start zu einer langen Reise. Doch am Ende steht aber ein wendiges, schnell handelndes und verantwortungsvolles Unternehmen und motivierte Mitarbeiter.


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